Posts, Chat-Nachrichten, Bilder und Videos: Auf den Smartphones von Kindern und Jugendlichen findet ein reger Austausch statt. Der Großteil der Inhalte ist harmlos. Doch Bayerns Staatsanwaltschaften werden immer häufiger mit strafbaren Inhalten konfrontiert. Was können Eltern und Lehrer zur Prävention beitragen? Darüber diskutierten Bayerns Justizminister Georg Eisen-reich und Kultusminister Prof. Dr. Michael Piazolo heute (18. Oktober) mit Eltern, Lehrkräften und Justizangehörigen. Moderiert wurde die Online-Debatte von BR-Moderator Tilmann Schöberl („Jetzt red i“).

„Wir Wollen Schüler vor Straftaten und Strafverfahren schützen.“

Justizminister Eisenreich


Bayerns Justizminister Georg Eisenreich sagte: „Es geht um Hakenkreuze, Gewaltvideos, um kinderpornografische Bilder. 2019 wurden in Bayern 39 Jugendliche bzw. Heranwachsende (im Alter von 14 bis 20 Jahren) nach Jugendstrafrecht verurteilt, weil sie kinderpornografische Inhalte verbreitet, erworben oder besessen haben. Wir wollen Schülerinnen und Schüler vor Straf-taten und Strafverfahren schützen und deshalb auch Eltern und Lehrer noch stärker für das Thema sensibilisieren. Wir sind auf ihre Hilfe bei der Prävention angewiesen.“

Kultusminister Prof. Dr. Michael Piazolo: „Jugendliche sind im Netz immer wieder mit Inhalten konfrontiert, die beleidigend oder verstörend sein können. Oft werden solche Inhalte über das Smartphone verbreitet – das kann in vielen Fällen sogar strafbar sein. Medienkompetenz ist deshalb ein entscheidender Baustein für die Bildung junger Menschen. Mit der Kampagne schärfen wir den Blick für problematische Inhalte im Netz und das Bewusstsein, dass die Werte, die wir täglich in der Schule leben, auch im digitalen Raum gelten.“

„Medienkompetenz ist ein zentraler Baustein für die Bildung junger Menschen.“

Kultusminister Prof. Dr. Piazolo


Das Justizministerium hat – gemeinsam mit dem Kultusministerium – bereits die Präventionskampagne „Mach dein Handy nicht zur Waffe“ für Schülerinnen und Schüler entwickelt. Den Startschuss gab es im April in München. Inzwischen wird sie in Schulen und Gerichten in ganz Bayern vorgestellt. Im Mittelpunkt der Kampagne steht ein zweiminütiges Video, für das einer der bekanntesten deutschen Influencer gewonnen werden konnte. Minister Eisenreich: „Falco Punch hat mehr als zehn Millionen Follower bei TikTok. Er holt die Jugendlichen dort ab, wo sie sich besonders oft aufhalten: im Netz.“ Punch zeigt anhand typischer Fälle, wie schnell man sich mit seinem Handy strafbar machen kann.


Flankiert wird das Video von einer Website (www.machdeinhandynichtzurwaffe.de). Seit neuestem gibt es auch für Lehrkräfte und Erziehungsberechtigte eine Informationsbroschüre. Sie ist ab sofort kostenlos abrufbar unter https://www.justiz.bayern.de/service/broschueren/.

Quelle: Pressemitteilung Nr. 159 des Bayerischen Staatsministeriums der Justiz

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