Ministerium der Justiz unterzeichnet Kooperationsvereinbarung für ein Haus des Jugendrechts mit dem Landkreis Merzig-Wadern, dem Caritasverband Saar-Hochwald e.V. und dem Landesinstitut für Präventives Handeln

Im Landkreis Merzig-Wadern soll das dritte „Haus des Jugendrechts“ im Saarland entstehen. Wichtigstes Ziel hierbei ist die Verringerung der Jugenddelinquenz im Landkreis. Neben der Entwicklung von Präventions- und Interventionskonzepten steht die Vernetzung der Kooperationspartner im Bereich der Jugenddelinquenz im Vordergrund.

Die beteiligten Institutionen streben eine institutionenübergreifende Zusammenarbeit unter einem Dach zur gemeinsamen Entwicklung von Interventions- und Hilfsstrategien für jugendliche und heranwachsende Straftäter durch die frühzeitige Einbindung der Entscheidungsträger von Polizei, Jugendgerichtshilfe und Staatsanwaltschaft an. Das „Haus des Jugendrechts Merzig-Wadern“ nimmt seine Arbeit am 01.03.2022 auf.

Justizstaatssekretär Roland Theis: „Wir möchten jungen Leuten, bei denen das Abrutschen auf die schiefe Bahn droht, frühzeitig eine Perspektive für ein straffreies Leben aufzeigen. Ein ‚Haus des Jugendrechts‘ ermöglicht hierbei eine effiziente und nachhaltige Betreuung. Nach der erfolgreichen Einrichtung in Saarlouis und Neunkirchen werden wir diesen Weg nun weitergehen und auch in Merzig-Wadern eine entsprechende Konzeption umsetzen. Ich danke allen Kooperationspartnern für die Bereitschaft, das Projekt zu unterstützen.“

Die Leitung des Projekts übernimmt der Landkreis Merzig-Wadern. Die Beratungsangebote für die Jugendlichen und die Erbringung von pädagogisch begleiteten Arbeitsstunden sollen bei dem Caritasverband erbracht werden. Das Landesinstitut für Präventives Handeln konnte als Kooperationspartner sowohl zur Unterstützung mit Fortbildungsangeboten als auch zur Evaluation des Projektes gewonnen werden.

Landrätin Daniela Schlegel-Friedrich: „Die Zusammenarbeit im ‚Haus des Jugendrechts‘ erhöht die Wahrscheinlichkeit straffälligen Jugendlichen und Heranwachsenden rechtzeitig Grenzen aufzuzeigen und sie mit passenden Hilfen in ein straffreies Leben zu begleiten. Durch die Bündelung und den intensiven Austausch der beteiligten Behörden und Organisationen werden wir in Merzig-Wadern schnellere, abgestimmte und damit auch effektivere Reaktionen gegenüber Jugendlichen und jungen Erwachsenen ermöglichen.“

Hintergrund:
Das „Haus des Jugendrechts“ in Merzig-Wadern knüpft an die entsprechenden Projekte in Saarlouis und Neunkirchen an. Häuser des Jugendrechts verfolgen das Ziel der besseren Vernetzung der beteiligten Institutionen. Die überbehördliche Zusammenarbeit soll die gemeinsame Entwicklung individueller Hilfs- und Interventionsstrategien ermöglichen. Nicht nur die konsequente Strafverfolgung, sondern auch und gerade auf den Einzelfall angepasste, möglichst früh greifende Maßnahmen unter Berücksichtigung erzieherischer und spezialpräventiver Aspekte soll das Haus des Jugendrechts fördern. Die erste Kooperationsvereinbarung zu einem Haus des Jugendrechts schlossen das Ministerium der Justiz und der Landkreis Saarlouis am 19. Mai 2016, weil in Saarlouis mit der Jugendwerkstatt bereits ein gut funktionierendes Projekt ambulanter Sanktionsalternativen bestand, das sich als Grundstein der vertieften Kooperation eignete. In Neunkirchen erfolgte unter Beteiligung des dortigen Landkreises, der Diakonie Saar und dem Landesinstitut für Präventives Handeln ein weiterer Schritt hin zur saarlandweiten Einrichtung von Häusern des Jugendrechts im Juli 2021.

Quelle: Ministerium der Justiz Saarland, Pressemitteilung vom 8. Februar 2022

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