Die Weiterbildung von Richterinnen und Richtern stand im Mittelpunkt einer vom Büro der Hanns-Seidel-Stiftung in der Mongolei organisierten Online-Schulung für „Richter-Mentoren“ des Instituts für Richterfortbildung in der Mongolei. Inhaltlich mitgestaltet wurde das Training durch den Pressesprecher des Oberlandesgerichts Bamberg.
Zu Beginn des Seminars betonten sowohl der Repräsentant der Hanns-Seidel-Stiftung in der Mongolei Felix Glenk als auch die Direktorin des Instituts für Richterfortbildung Dr. Erdenechimeg die Notwendigkeit des internationalen Austausches im Bereich der Justiz. Man sei dankbar, dass mit Richter Dr. Stefan Tratz vom Oberlandesgericht Bamberg der ehemalige Direktor der Deutschen Richterakademie als Referent gewonnen werden konnte.
Im Rahmen dieses „Didaktik-Trainings“ referierte Richter am Oberlandesgericht Dr. Tratz über die Fortbildung der Richterinnen und Richter in der Bundesrepublik Deutschland. Ein Schwerpunkt der Schulung lag auf den verschiedenen Methoden zur Ermittlung der Themen für zukünftige Fortbildungsveranstaltungen und dem Einsatz moderner Lernmethoden. Richter am Oberlandesgericht Dr. Tratz, der bis 2019 als Direktor der Deutschen Richterakademie in Trier und Wustrau tätig war, schilderte die vielfachen Weiterbildungsmöglichkeiten, die sowohl regional als auch bundesweit für Richterinnen und Richter bestehen. Neben von den Bundesländern selbst durchgeführten Fortbildungsveranstaltungen könnten rund 150 Seminare bei der von allen Bundesländern und dem Bund getragenen Deutschen Richterakademie besucht werden. Während der Corona-Pandemie wurden zudem die digitalen Schulungsmöglichkeiten ausgeweitet. Thematisch würden bei den Fortbildungsveranstaltungen neben rechtlichen Themen vor allem auch Fragestellungen aus den Bereichen Psychiatrie, Medizin, Verhandlungsführung und Ethik behandelt.

Zum Hintergrund:
Die Hanns-Seidel-Stiftung arbeitet bereits seit 29 Jahren in der Mongolei. Ein Aufgabengebiet der Stiftung ist die Weiterentwicklung des Rechtsstaats und der unabhängigen Gerichte.
Das Oberlandesgericht Bamberg pflegt seit vielen Jahren den internationalen Austausch. Neben intensiven Beziehungen mit seinem ungarischen Partnergericht, dem Tafelgericht in Pécs, beteiligen sich Richterinnen und Richter aus Bamberg an zahlreichen internationalen Programmen. In der Mongolei hatte bereits der Vizepräsident des Oberlandesgerichts Andreas Zwerger im Jahr 2019 zu Fragestellungen des Strafrechts referiert.

Quelle: Oberlandesgericht Bamberg, Pressemitteilung vom 22. Juni 2022

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