0800/1112021 – das ist die Telefonnummer, an die sich Bürgerinnen und Bürger in Niedersachsen künftig wenden können, wenn Sie Fragen zu Abläufen in der Justiz haben. Ab dem 26. August 2022 ist der „INFOService Niedersächsische Justiz“ live geschaltet. Justizministerin Barbara Havliza eröffnete die neue landesweite Einrichtung heute bei dem Amtsgericht Osterholz-Scharmbeck.

„Der INFOService ist ein weiterer Baustein in unserem Bestreben, die Justiz bürgerfreundlicher zu machen“, sagte Havliza. „Vielen Menschen fällt der Zugang zur Justiz nicht leicht. Die Sprache ist oft kompliziert, die Zusammenhänge für Nicht-Juristen schwer zu verstehen. Mir ist es wichtig, für alle Bürgerinnen und Bürger eine Möglichkeit zu schaffen, ihre Fragen unkompliziert stellen zu können.“

Der INFOService bietet montags bis freitags von 8.00 Uhr bis 17.00 Uhr eine kostenlose Kontaktaufnahme per Telefon an. Auch per E-Mail können Fragen gestellt werden: infoservice@justiz.niedersachsen.de.

Eine Rechtsberatung erfolgt nicht, sie ist gesetzlich nicht gestattet. Der INFOService gibt Auskünfte zum Tätigkeits- und Zuständigkeitsbereich der niedersächsischen Amts-, Land- und Oberlandesgerichte. Beispiele dafür sind:

–       Erteilung von Auskünften, insbesondere zu Fragen in Betreuungssachen, Familiensachen, Grundbuchangelegenheiten, Mediation, Nachlasssachen, Justizverwaltung, Strafsachen, Vollstreckung, Zwangsversteigerung und Zivilsachen,

–       Benennung des zuständigen Gerichts und der dortigen Fachabteilung, Vermittlung an diese Stelle bzw. Angabe der jeweiligen Öffnungszeiten,

–       Auskünfte zu grundsätzlichen Verfahrensabläufen und den dafür ggf. notwendigen Erklärungen und Unterlagen,

–       Übersendung sowie Hilfestellung beim Ausfüllen von Formularen und Antragsvordrucken auf elektronischem oder postalischem Weg,

–       Informationen zu Berufszweigen, Ausbildungs- und Arbeitsmöglichkeiten in der Justiz,

–       Versand von Informationsmaterialien.

Das Amtsgericht Osterholz-Scharmbeck hat in einem landesweiten Auswahlverfahren den Zuschlag für die Einrichtung des „INFOService Niedersächsische Justiz“ erhalten. Im Vorfeld der Einrichtung wurde eine KI-gestützte Datenbank beschafft, die als „Justiz-Suchmaschine“ dem Team des INFOService zur Verfügung steht. So können die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter über die Datenbank zum Beispiel innerhalb von Sekunden herausfinden, welche Unterlagen einem Antrag auf Erteilung eines Erbscheins beizufügen sind.

Ministerin Havliza: „Ich weiß sehr genau, mit wie viel Herzblut sich das Amtsgericht Osterholz-Scharmbeck dem Projekt „INFOService Niedersächsische Justiz“ gewidmet hat. Ich bin davon überzeugt, dass der INFOService hier ein gutes Zuhause gefunden hat und zum Nutzen aller Bürgerinnen und Bürger in Niedersachsen fortentwickelt wird.“

Die Direktorin des Amtsgerichts Osterholz-Scharmbeck, Inken Tittel, ergänzt: „Wir möchten zeigen, dass die Justiz auch neue Wege gehen kann, dass wir uns neben den klassischen Arbeitsbereichen des Gerichts durchaus als Dienstleister verstehen und den Bürgerinnen und Bürgern bei dem Weg durch den Dschungel der Zuständigkeiten und Verfahrensabläufe Hilfe und Unterstützung leisten möchten.“

Quelle: Niedersächsisches Justizministerium, Pressemitteilung vom 25. August 2022

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