Ende 2021 hat es zum dritten Mal nach 2015 und 2018 eine flächendeckende Befragung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Polizei Niedersachsen gegeben. Die Beteiligung an der Befragung hat sich in diesem Durchgang noch einmal gesteigert. Nachdem sich 2018 knapp 12.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern (51,9 %) beteiligten, haben 2021 über 14.500 Mitarbeitende und damit 60 % der Gesamtbelegschaft teilgenommen.

Der Niedersächsische Minister für Inneres und Sport, Boris Pistorius, sagt: „Diese deutlich gesteigerte Quote zeigt, dass viele Mitarbeitende die Befragung als Chance und Möglichkeit der Partizipation begreifen. Mir ist wichtig, ein ehrliches Feedback aus der Organisation zu bekommen, um Dinge verbessern zu können, wenn es möglich ist. Ich möchte dadurch, wie auch bei den regelmäßigen Ministergesprächen, die ich in den Polizeidirektionen führe, einen ungefilterten Blick auf die Polizei bekommen. Besonders freut mich, dass die Ergebnisse zeigen, dass die Arbeitszufriedenheit insgesamt weiter gestiegen ist. Auch das Teamklima, die Personalausstattung und das Führungsverhalten werden als gut wahrgenommen. Was die Belastungen anbelangt, zum Beispiel im Bereich „Kinder als Verbrechensopfer“, sind wir aktuell bereits dabei, einen Ausgleich über die Erhöhung von Sonderurlaub für die mit diesem Deliktsbereich beschäftigten Kolleginnen und Kollegen zu ermöglichen. Wir werden die Ergebnisse als konkrete Anfasser für eine zukünftig noch bessere Polizei in Niedersachsen nutzen – darum gibt es auch regionalisiert bis auf die Ebene der Polizeikommissariate insgesamt 138 individuelle Ergebnisberichte. Mein herzlicher Dank gilt daher allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die sich die Zeit genommen haben, offen und ehrlich ihre Sichtweise einzubringen.“

Mit ihrer Teilnahme an der Befragung konnten die Mitarbeitenden u.a. zu den Themen Belastung, Führung, Chancengleichheit und mobilem Arbeiten Rückmeldungen zu ihrer Arbeitssituation geben. Die umfangreichen Daten werden den Verantwortlichen der Polizeidienststellen zur Verfügung gestellt, um entsprechende Maßnahmen zu treffen und Veränderungsprozesse einzuleiten. Durch den wiederkehrenden Charakter der Befragung über inzwischen sieben Jahre sind auch Reihenvergleiche möglich, so lässt sich die Wirkung bereits umgesetzter Maßnahmen an den jeweils aktuellen Ergebnissen ablesen.

Erste Zentrale Erkenntnisse sind dabei:

  • Die Mitarbeitenden attestieren eine höhere Arbeitszufriedenheit im Vergleich zur Befragung 2018.
  • Sie beschreiben ein überwiegend gutes Teamklima und bescheinigen ihren unmittelbaren Vorgesetzten ein überwiegend gutes Führungsverhalten.
  • Die Personalsituation wird als im Vergleich zu 2018 weiter verbessert wahrgenommen.
  • Wenngleich der überwiegende Teil der Aufgabenwahrnehmung einer Polizei naturgemäß mit Präsenz im öffentlichen Raum einhergeht, sehen sich dennoch ein knappes Drittel der Mitarbeitenden durch entsprechende technische Ausstattung in die Lage versetzt, zumindest gelegentlich – je nach Eignung des Arbeitsplatzes – im Homeoffice zu arbeiten. Die Polizei Niedersachsen wird damit auch dem Anspruch an einen modernen und attraktiven Arbeitgeber gerecht, dem die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ein wichtiges Anliegen ist.
  • Die Polizei Niedersachsen präsentiert sich als diverse Organisation. Knapp 60 % der Mitarbeitenden sehen es als Chance für die Polizei an, wenn Diversität im Sinne von Vielfalt gelebt wird.
  • Gefragt nach den alltäglichen Arbeitsbelastungen fühlen sich 63% der Befragten genau richtig gefordert. Von tendenzieller oder temporärer Über- oder auch Unterforderung sprechen 34% und damit weniger als im Jahr 2015 (40 %). Insgesamt ist die Belastungssituation im Vergleich zu 2018 gleichbleibend auf mittlerem Niveau. Als besondere Belastungen im exekutiven Bereich werden an erster Stelle genannt: „Verletzungen von Kolleginnen und Kollegen“, gefolgt von „Kinder als Verbrechensopfer“ sowie „Filmen/Fotografieren polizeilicher Maßnahmen und Verwendung in den sozialen Medien“.
  • Der Blick auf die Fehlerkultur in der Polizei Niedersachsen fällt positiv aus. Der deutlich überwiegende Teil der Mitarbeitenden nimmt wahr, dass bei Fehlern nach den Ursachen gesucht und gefragt wird, wie diese in Zukunft vermieden werden können.
  • Im Zusammenhang mit Chancengleichheit halten knapp 70 % der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein Führen in Teilzeit für möglich.

Landespolizeipräsident Axel Brockmann sagt: „Die Ergebnisse der Mitarbeiterinnen- und Mitarbeiterbefragung sind insbesondere vor dem Hintergrund der Herausforderungen der Digitalisierung sowie eines veränderten Generationen- und Wertewandels wertvoll. Darum werden wir die Organisations- und Führungskultur entsprechend weiterentwickeln. Auch die Personal- und Führungskräfteentwicklung und damit die beruflichen Perspektiven, die gerade junge Menschen in der Polizei Niedersachsen vorfinden, sind mir in diesem Zusammenhang wichtig, so Axel Brockmann.

Quelle: Niedersächsisches Ministerium für Inneres und Sport, Pressemitteilung vom 29. August 2022

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