Innovationsimpuls aus Bayern: Der Freistaat investiert weiter in die Hightech Agenda und will mit einem neuen Fördernetzwerk für Legal-Tech-Start-ups auch eine Spitzenposition im Legal-Tech-Bereich einnehmen. Auf Initiative des bayerischen Justizministers Georg Eisenreich haben das Bayerische Justizministerium und UnternehmerTUM das „Legal Tech Colab“ gegründet. Das Bayerische Justizministerium fördert das „Legal Tech Colab“ mit bis zu einer Million Euro pro Jahr. Bayerns Justizminister Georg Eisenreich: „Auch bei Rechtsstreitigkeiten und Rechtsdienstleistungen: Menschen wünschen sich bequeme, einfache und kostengünstige Lösungen. Legal Tech erfährt daher aktuell einen starken Auftrieb. Wir wollen die Chancen der Digitalisierung nutzen und ein führender Legal Tech Hub werden. Deshalb freue ich mich sehr, dass wir gemeinsam mit UnternehmerTUM den Startschuss für unser ‚Legal Tech Colab‘ geben können.“ UnternehmerTUM ist Europas größtes Zentrum für Innovation und Gründung. Den Aufbau des „Legal Tech Colab“ begleiten die TUM Venture Labs, eine Initiative für marktfähige Anwendungen in der Spitzenforschung von TUM und UnternehmerTUM.

 

Das „Legal Tech Colab“ unterstützt innovative Start-ups im Bereich Legal Tech in allen Stadien: „Wir helfen den Teams von der Entwicklung eines Prototypen, Matching mit passenden Co-Gründer:innen, dem Markeintritt bis hin zur Skalierung des Start-ups mit Venture Capital durch eine intensive Betreuung und Know How aus 20 Jahren Entrepreneurship- und Tech-Förderung von UnternehmerTUM“, soStefan Blenk, Managing Director des Legal Tech Colab. Teilnehmer des Programms profitieren von maßgeschneiderten Unterstützungsangeboten, darunter Zugriff auf eine Legal Tech Computing Plattform basierend auf Natural Language Processing (NLP), Datenspeicher, Stipendien in Höhe von monatlich 1.000 Euro, Arbeitsplätzen im Gründungszentrum Munich Urban Colab und Zugang zu globalen Netzwerken aus Unternehmen und Kapitalgebern.

 

Eisenreich: „Eine geniale Idee allein reicht nicht aus. Der Weg bis zum markttauglichen Produkt ist oft lang und risikoreich. Häufig fehlt es am Geld, an der kaufmännischen Erfahrung oder an einem professionellen Umfeld. Wir wollen einen neuen Expertenpool schaffen und bei der Finanzierung unterstützen. Gründerinnen und Gründer sollen hierdurch in die Lage versetzt werden, ihre zukunftsfähigen Geschäftsideen erfolgreich umzusetzen.“

 

Der Minister weiter: „München und Bayern bieten den idealen Nährboden für ein digitales Ökosystem. Das ‚Legal Tech Colab‘ wird eng mit den Hochschulen Bayerns vernetzt sein. Die bayerischen Hochschulen sind in der Rechtswissenschaft, aber auch in den Bereichen Informatik, Mathematik und Data Science hervorragend aufgestellt.“ Ein weiteres Ziel ist die Verzahnung mit nationalen und internationalen Unternehmen sowie Kanzleien aus dem Digital Business und dem Legal-Tech-Umfeld.

Philipp Gerbert, Managing Director der TUM Venture Labs, ergänzt: „Legal Tech war bislang ein schwieriges Terrain für Gründende. Da kritische Technologien wie NLP-Plattformen nun erstmalig auch im deutschsprachigen Raum verfügbar sind, können wir den dynamischen und kreativen Gründungsteams die bestmögliche Infrastruktur für Deep-Tech-Entwicklung bieten. Wir möchten Kanzleien, Rechtsabteilungen von Unternehmen und Behörden sowie Start-ups und Tech-Begeisterte einladen, sich uns anzuschließen und vom Austausch im Ökosystem zu profitieren.“

 

Justizminister Eisenreich hat die Digitalisierung der bayerischen Justiz ganz bewusst auf seine politische Agenda gesetzt: „Wir wollen die Chancen der Digitalisierung nutzen. Wir treiben die Digitaloffensive in der Justiz weiter voran: elektronischer Rechtsverkehr, E-Akte, Videoverhandlungen und Legal-Tech-Projekte. Mit der Initiative Rechts- und Justizstandort Bayern sowie der Denkfabrik Legal Tech haben wir bereits jetzt ein starkes Netzwerk. Auf diesem bauen wir jetzt das ‚Legal Tech Colab‘ auf.“ Zahlreiche Juristen und IT-Experten aus Wirtschaft, Anwaltschaft, Notariat, Universitäten und Justiz haben sich dem Netzwerk seit 2018 angeschlossen. 

 

Der Minister: „Bei all den Fortschritten haben wir auch stets die Risiken der Digitalisierung im Blick. Deshalb setzen wir uns auf rechtspolitischer Ebene für mehr Rechtssicherheit für Verbraucher und Unternehmen bei Legal Tech ein. Bei Rechtsdienstleistungen im Internet brauchen wir Transparenz, einen klaren Rechtsrahmen und eine Absicherung der Risiken. Auch der Zugang zum Recht muss für alle Bürgerinnen und Bürger in der digitalen Welt sichergestellt sein.“ U. a. hatte die Justizministerkonferenz im Herbst 2021 den Bund auf Initiative Bayerns aufgefordert, eine umfassende Gesetzesreform zur Bewältigung zivilgerichtlicher Massenverfahren zu verabschieden.

 

„Legal Tech hat großes Potential. Dieses wollen wir nutzen. Mein herzlicher Dank gilt unseren starken Projektpartnern, mit denen wir Bayern zu einem führenden Legal Tech Hub machen wollen“, so Eisenreichabschließend.

Quelle: Bayerisches Staatsministerium der Justiz, Pressemitteilung vom 12. September 2022

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