Aufgrund der hohen Zahl an Berufungsverfahren und der damit einhergehenden Arbeitsbelastung der Richterinnen und Richter wurde das Oberlandesgericht Bamberg mit einem weiteren Zivilsenat ausgestattet. Seit dem Jahr 2018 und im Vergleich zu allen Jahren zuvor haben sich die Berufungsverfahren in allgemeinen Zivilsachen beim Oberlandesgericht Bamberg mehr als verdoppelt. So gingen im Jahr 2021 insgesamt 2.596 und damit fast 2.600 zivilrechtliche Berufungsverfahren bei den
Zivilsenaten ein. Im Vergleich zum Vorjahr 2020 betrug die Steigerung nochmals annährend 15%. Auch im laufenden Jahr 2022 ist mit einer ähnlichen Zahl an Berufungsverfahren zu rechnen. „Wir sind daher dem Haushaltsgesetzgeber, dem Bayerischen Staatsminister der Justiz Georg Eisenreich und dem Bayerischen
Staatsministerium der Justiz sehr dankbar, dass wir einen neuen Senat mit drei Richterstellen zur Bewältigung des hohen Arbeitsanfalls erhalten“, so der Präsident des Oberlandesgerichts Bamberg Lothar Schmitt. Durch diese personelle Verstärkung wird das Oberlandesgericht in der Lage sein, die hohe Zahl der jährlich eingehenden Berufungsverfahren weiter zeitnah und mit hoher Qualität zu bearbeiten.


Zur Vorsitzenden Richterin des neu eingerichteten 12. Zivilsenats hat der Bayerische Staatsminister der Justiz Georg Eisenreich die bisherige Vizepräsidentin des Landgerichts Schweinfurt Dr. Angelika Drescher ernannt. Frau Dr. Drescher begann ihre berufliche Laufbahn im Jahr 1996 als Staatsanwältin bei der Staatsanwaltschaft München I und wurde 1997 an die Staatsanwaltschaft Würzburg versetzt. Nach einer
dreijährigen Abordnung als wissenschaftliche Mitarbeiterin an den 1. Strafsenat des Bundesgerichtshofs in Karlsruhe erfolgte im Jahr 2003 die Ernennung zur Richterin am Amtsgericht Schweinfurt. Im Jahr 2004 wurde Frau Dr. Drescher an das Landgericht Schweinfurt versetzt, bei dem sie als Mitglied einer erstinstanzlichen Zivilkammer tätig war. Im Jahr 2005 wurde sie zur Staatsanwältin als Gruppenleiterin bei der Staatsanwaltschaft Würzburg befördert. Im Jahr 2009 folgte die Ernennung zur Vorsitzenden Richterin am Landgericht Schweinfurt. Dort arbeitete sie als Vorsitzende mehrerer Straf- und Zivilkammern. Im Jahr 2019 wurde sie zur Vizepräsidentin des Landgerichts Schweinfurt ernannt.


„Mit unserem neuen Zivilsenat sind wir in der Lage die hohe Zahl an zivilrechtlichen Berufungen besser zu bewältigen“, so der Präsident des Oberlandesgerichts Lothar Schmitt. Gemeinsam mit der Anwaltschaft, der auch für die gute Zusammenarbeit im laufenden Jahr ein besonderer Dank gilt, können wir so einen effektiven Rechtsschutz sowie Rechtssicherheit für die Bürgerinnen und Bürger gewährleisten.


Zum Hintergrund:
Im Jahr 2021 gingen 2.596 Berufungsverfahren in Zivilsachen beim Oberlandesgericht Bamberg ein. Im Jahr 2020 lag die Zahl bei 2.261 Verfahren. Im Vergleich dazu betrug die Zahl der Berufungen in Zivilsachen im Jahr 2018 (nur) 1.272 Fälle. Die Zahlen für das Jahr 2022 wird das Oberlandesgericht Bamberg im ersten Quartal des Jahres 2023 veröffentlichen.

Quelle: Oberlandesgericht Bamberg, Pressemitteilung vom 1. Dezember 2022

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